Die Kleinbürgerhochzeit
Die Kleinbürgerhochzeit
Wiederaufnahme der Komödie „praktisch ein perfektes Stück“ in einer Zeit, in der das Phänomen des Bürgertums zu einem „Mainstream“-Zustand des Geistes wird.
In der Einakterkomödie Die Kleinbürgerhochzeit (1919) verspottet Bertolt Brecht, einer der größten deutschen Dramatiker und Theaterreformer, gnadenlos die scheinbare Perfektion, falsche Moral, Sentimentalität und Gemeinheit der bürgerlichen Klasse. Die Hochzeit, die den Höhepunkt des illusorischen Glücks für das Bürgertum darstellt, zerfällt vor aller Augen so schnell wie die handgefertigten Möbel des Bräutigams. Brecht verwendet das Beispiel einer Hochzeit, um viele breitere gesellschaftliche Probleme hervorzuheben und die Absurditäten zu offenbaren, die entstehen, wenn die Fassade eines glücklichen Ereignisses einer vorbildlichen Familie zu bröckeln beginnt und alle Geheimnisse der Neuvermählten und Gäste ans Licht kommen. Durch die Schaffung eines zeitgenössischen Mikrokosmos zeigt Brecht klar die bürgerlichen Mechanismen, die zum Aufstieg und zur Entwicklung des Nationalsozialismus beigetragen haben.
Über die Produktion von Die Kleinbürgerhochzeit im Jahr 2009 am Drama SNG Maribor unter der Regie von Mateja Koležnik, inzwischen eine der bekanntesten slowenischen Regisseure im In- und Ausland, schrieb Vesna Jurca Tadel in der Zeitschrift Sodobnost, dass es „ein echter Genuss – sowohl in Bezug auf schauspielerische Leistungen als auch präzise und durchdachte Regie- und Bühnenlösungen, die die Grundlage für viele komische Situationen und Details schaffen.“
Fran Žižek Saal
Wir laden Sie ein, zu sehen
